Rogatekirche

Rogatekirche
Bildrechte M.Brandstätter
Rogatekirche 2019

Die Gemeinde der Rogatekirche

Seit 1935 war die Gustav-Adolf-Kirche in der „Mustersiedlung“ die Kirche der Evangelischen in Ramersdorf. Die Neubauviertel nach dem Krieg ließen die Gemeinde schnell wachsen. Die Kirchenverwaltung schuf daher im Jahr 1956 eine zweite Pfarrstelle. Ein neuer Kirchensprengel mit über 4000 Gemeindemitgliedern wurde eingerichtet. Sie kamen je zur Hälfte von Gustav Adolf und von der Offenbarungskirche in Berg am Laim.
Am 19. April 1963 wurde die „Evang.-Luth. Pfarrei München – Rogatekirche“ gegründet und eine neue Gemeinde war entstanden. Das lateinische Wort „Rogate“ bedeutet „fragt!“, „bittet!“ und auch „betet!“.
Am 1. Dezember 2018 schloss sich die beiden benachbarten Gemeinden der Rogatekirche und der Offenbarungskirche zur Kirchengemeinde Sophie Scholl zusammen.

Rogatekirche 1965
Bildrechte Gretl Vogler
Rogatekirche 1965

Bau und Architektur der Rogatekirche

Für den Bau der Rogatekirche konnte das ehemalige Gelände des Fußballclubs Schwarz-Weiß München an der Bad-Schachener-Straße erworben werden. Auf diesem wurde am 8. September 1963 unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit der Grundstein für das heutige Kirchenzentrum gelegt. Er befindet sich eingemauert unter der Schwelle zum Innenhof. Architekt der Rogatekirche war Prof. Werner Eichberg.

Die Idee des Architekten war eine „Feste Burg“ im Münchner Osten.
Zuflucht, Schutz und Schirm soll die Rogatekirche den Menschen bieten. Der schlanke Turm mit dem Kreuz ist ein Signal an die Umgebung. Wer über die Schwelle unter dem Turm hindurch in den Innenhof tritt, ist geborgen.

Ein großer Baum spendet Schatten und ein kleiner Brunnen lebendiges Wasser. Der Blick zum Himmel ist offen. Der ganze Bau ist aus Ziegeln gemauert. Das erinnert auch an die vielen Lehmgruben und Ziegeleien die es früher in der unmittelbaren Umgebung gab. Um den Innenhof reihten sich früher die Wohnungen für Pfarrer und Mesner. Heute werden die Räume zusammen mit der Evangelischen Jugend München (EJM) genutzt.

Im Inneren der Kirche tragen vier schlanke weiße Säulen ein gewaltiges Zeltdach. Darunter versammelt sich die Gemeinde. Ein mattschimmerndes Metallkreuz hinter dem Altar beherrscht die ganze Südwand. Die Lochziegelwände dienen der Akustik und sind auch Symbol dafür, dass „Gottes Geist weht wo er will“.

Am 20. Dezember 1964, dem vierten Adventssonntag, konnte das Kirchenzentrum eingeweiht werden.

Am 21. Oktober 1999 wurde die Rogatekirche in die Landesdenkmalliste aufgenommen.
Im bayerischen Denkmal-Atlas steht hier ein Eintrag über die Rogatekirche.

2014-17 erfolgte ein großer Umbau der Rogatekirche zur Evangelischen Jugendkirche München. Die Gemeinde nutzte während der Umbauphase das Gebäude Achentalstr. 20 als Ausweichquartier.
Im April 2017 wurde die Kirche wieder eröffnet und wird seither in Kooperation mit der Evangelischen Jugend München (EJM) als Gemeindekirche und als Jugendkirche genutzt.
 

Glocken

Vier Glocken klingen vom Turm. Sie wurden am 13.11.1964 von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen und sind auf fis´ - a´ - h´ - cis´´ gestimmt.

(1) fis´
Gewicht: 734 kg
Durchmesser: 110,2 cm
Symbol:  Weltkugel mit Kreuz
Inschrift:  "O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort" und "Gestiftet von Gustl Feldmeier München"


(2) a´
Gewicht: 418 kg
Durchmesser: 91,9 cm
Symbol:  3 Kreuze
Inschrift:  "Wachet und betet"
 

(3) h´
Gewicht: 301 kg
Durchmesser: 82,8 cm
Symbol:  Christusmonogramm mit Kreuz
Inschrift:  "Lob, Ehr und Preis sei Gott"

(4) cis´´
Gewicht: 210 kg
Durchmesser: 73,2 cm
Symbol:  Taube mit Aura
Inschrift:  "Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe"

Das Geläut der Glocken ist auf der Internetseite createsoundscape.de (Rogatekirche) zu hören.
 

Orgel

Orgel in  der Rogatekirche
Bildrechte M.Brandstätter

Die Orgel in der Rogatekirche wurde 1975 von der Orgelbaufirma Gerhard Schmid aus Kaufbeuren gebaut.
Sie besitzt 310 Pfeifen in 6 Registern mit 2 Manualen und Pedal.
Alle Manual-Register können wahlweise den beiden Manualen zugeordnet werden, zusätzlich gibt es noch Pedalkoppeln zu den Manualen.
Ein bauliche Besonderheit ist, dass die Holzpfeifen des Subbasses gleichzeitig als hintere Abschlusstüren dienen. Die Firma Schmid baute seit Mitte der 60-er Jahre insgesamt ca. 50 dieser Kleinorgeln in ähnlicher Ausführung, die in ganz Deutschland zum Einsatz kamen.


Disposition:

I. und II. Manual (II ist komplette Transmission aus I):
Gedackt 8´
Prinzipal 4´
Rohrflöte 4´
Kleinpommer 2´
Scharf 1´

Pedal:
Subbaß 16´

Koppeln:
I/P
II/P

 

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